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Der Trompeterturm (siebenbürgisch-sächsisch ‚Tramiter') Alles überragend krönt der Trompeterturm die Mediascher Stadtkirchenburg. Er ist schlichtweg das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt und Symbol der Erinnerung für alle Mediascher Sachsen.[...] Mit seinen 68,5 Metern ist er einer der höchsten Türme Siebenbürgens, und mit der Neigung von 2.32 Metern nach Nordwesten reiht er sich unter die schiefsten Türme der Welt ein. Über die Entstehung dieses imposanten Bauwerks wissen wir herzlich wenig: Vermutlich in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut, wurde er aber erst 1508 erstmal urkundlich erwähnt. [...] Ein bisschen überheblich wollen einem die Erbauer des Kirchturmes schon erscheinen: Kaum hatten die gerade mal 1500 Bewohner von Mediasch in der Mitte des 16. Jahrhunderts das Stadtrecht erworben, stockten sie den Turm auf und verkündeten mit vier aufgesetzten Türmchen das ius gladii, das Recht des Königsrichters, die Todesstrafe zu verhängen. Und wenn man daran denkt, dass das Kreuzigungsbild in der Margarethenkirche mit einer Ansicht Wiens und des Stephansdoms geschmückt war, so wird niemand mehr leugnen, dass es nicht Zufall, sondern Absicht war, wenn der Kirchturm bunte Dachziegeln nach dem Modell des Stephansdoms bekam.Quelle: MEDIASCH – Ein historischer Streifzug durch die siebenbürgisch-sächsische Stadt an der Kokel, Publikation der Heimatgemeinschaft Mediasch e. V. (S. 74 / S. 75) |
